Informationen und hilfreiche Tipps zum Thema Migräne

Migräne gilt als Volkskrankheit: Mehr als acht Millionen Menschen in Deutschland leiden daran. Zu den Attacken gehören meist starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Was sind die Ursachen für Migräneanfälle, welche weiteren Symptome gibt es und wie lässt sich Migräne bekämpfen?

Informationen und hilfreiche Tipps zum Thema Migräne

Nicht jeder Kopfschmerz ist eine Migräne und nicht jede Migräne bringt allein Kopfschmerzen mit sich. Auch die Häufigkeit der Attacken variiert zwischen Betroffenen. Es gibt Menschen, die nur einmal jährlich darunter leiden, andere müssen die Kopfschmerzattacken mehrmals monatlich ertragen.

Was ist eine Migräne?

Bei einer Migräne handelt es sich meist um wiederkehrende Kopfschmerzattacken, die weitere Begleitsymptome mit sich bringen. 

Typisch für eine Migräne sind einseitige starke Kopfschmerzen, die sich verschlimmern, sobald der Betroffene sich bewegt. Daher ziehen sich viele Betroffene während der Attacken in dunkle, ruhige Räume zurück und legen sich hin, um Ruhe zu finden.

Generell wird zwischen einer Migräne mit Aura und einer ohne Aura unterschieden. Die Symptome bei einer Migräne ohne Aura sind etwa Kopfschmerzen und Übelkeit, aber häufig auch Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Bei der Migräne mit Aura kommen zu den typischen Beschwerden noch visuelle Störungen hinzu. Diese äußern sich beispielsweise durch Lichtblitze oder dunkle Flecken im Blickfeld und treten vor den Schmerzen auf.

Neben der Unterteilung in Migräne mit und ohne Aura wird zwischen weiteren Typen unterschieden. So gibt es beispielsweise die Augenmigräne, die sich durch visuelle Störungen äußert, jedoch oftmals ohne Kopfschmerzen verläuft. Eine weitere Form der Migräne bringt Taubheitsgefühle, Sprachstörungen oder Schwindel mit sich. Die Betroffenen klagen jedoch auch hier nicht immer über Kopfschmerzen.

Das sind typische Symptome bei Migräne

Migräne-Anfälle können also sehr unterschiedlich ausfallen und sich von Mensch zu Mensch stark unterscheiden. Die typischen und häufigsten Symptome von Migräne sind:

  • mittelstarke bis starke Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • visuelle Störungen wie Lichtblitze und dunkle Flecken im Blickfeld
  • starke Lichtempfindlichkeit
  • Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Gerüchen wie z. B. Rauch

Ursachen und Auslöser von Migräne

Über die Ursachen von Migräne sind sich Wissenschaftler noch nicht vollständig einig. Was mit hoher Wahrscheinlichkeit feststeht, ist eine genetische Veranlagung. Oftmals kann ein familiärer Zusammenhang nachgewiesen werden: Betroffene haben oft Verwandte ersten Grades, die selbst unter den Kopfschmerzattacken leiden. Als besonders wahrscheinlich gilt, dass mehrere genetische Veranlagungen zugleich der Migräne zugrunde liegen.

Von den eigentlichen Ursachen für Migräne sind die Auslöser von Migräneanfällen zu unterscheiden. Die sogenannten Trigger sind sehr individuell. Was den einen nicht beeinträchtigt, löst beim anderen eine Attacke aus. Es gibt jedoch bestimmte Ereignisse, die vermehrt von Patienten als Auslöser benannt werden, zu ihnen zählen:

  • Stress
  • Sinnesreize, z. B. bestimmte Düfte oder Geräusche
  • ein Wetterumschwung
  • der Verzehr bestimmter Lebensmittel
  • Hormonschwankungen, denen vor allem Frauen während ihrer Periode ausgesetzt sind
  • Veränderungen im Tagesrhythmus, Schlafmangel und Müdigkeit

Einige Betroffene bringen auch bestimmte Medikamente oder Beschwerden an der Halswirbelsäule mit Migräneanfällen in Verbindung. Inwieweit diese beiden Faktoren Auslöser für eine Migräne sein könnten, wird noch erforscht.

Was tun gegen Migräne?

Die Migränebehandlung muss stets individuell an die betroffene Person –Geschlecht, Alter, Lebensumstände usw. – und die Ausprägung der Migräne angepasst sein. Bei besonderer Intensität und/oder Häufigkeit von Migräne-Anfällen sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Die meisten Migränepatienten möchten im Akutfall die starken Kopfschmerzen und die Übelkeit schnellstmöglich loswerden. Daher ist die Einnahme von Schmerzmitteln und Medikamenten gegen Übelkeit die am weitesten verbreitete Methode, der Migräne etwas entgegenzusetzen. Sie ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, eine Migräne zu lindern.

Hausmittel gegen Migräne

Viele Menschen fragen sich, ob es denn auch Hausmittel gibt, mit denen man einen Migräneanfall verhindern oder wenigstens die Schmerzen lindern kann. Tatsächlich schwören manche Betroffene auf nichtmedikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die Abhilfe schaffen sollen.

So sollen etwa bestimmte Getränke gegen Migräne helfen. Kaffee beispielsweise wird nachgesagt, einen Migräneanfall lindern zu können – genauer gesagt soll das darin enthaltene Koffein für Schmerzlinderung sorgen. Auch bestimmte Teesorten sollen einen positiven Einfluss auf Migränebetroffene haben. Mit Gewissheit lässt sich aber nur sagen, dass es wichtig ist, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das gilt übrigens für jede Lebenslage, denn ausreichend Flüssigkeit unterstützt das Herz-Kreislauf-System.

Viele Personen, die an Migräne leiden, berichten auch davon, dass Kälte ihnen helfen würde. Der Einsatz einer Salz-Eis-Packung ist demnach einen Versuch wert. Dafür wird ein Stoffbeutel mit Salz und Eis gefüllt. Die Kälte der Packung lindert mit etwas Glück die starken Kopfschmerzen ein wenig.

Auch die Aromatherapie ist ein beliebtes Hausmittel gegen Migräne. Schmerzlindernd soll beispielsweise Minzöl wirken, das auf Schläfen, Stirn und den Nacken aufgetragen wird.

Migräne vorbeugen

Je nachdem, für welche Form von Migräne ein Betroffener anfällig ist, kann mitunter auch zur Vorbeugung von Migräne-Attacken einiges getan werden. Ein guter Anfang, um die eigenen Migräneauslöser zu identifizieren, ist ein sogenanntes Migränetagebuch. Hierin wird unter anderem festgehalten, wann die Schmerzen auftreten und wie stark sie ausgeprägt sind und auch welche Begleitsymptome es gibt. Auch Auslöser, sofern bekannt, werden hier vermerkt.

Wenn Sie herausgefunden haben, welche Faktoren bei Ihnen häufig zu Migräne führen, gilt es, diese zu minimieren. Wer beispielsweise Stress als Auslöser für seine Migräne feststellt, sollte versuchen, mehr Entspannung in seinen Alltag zu bringen. So kann beispielsweise das tägliche Meditieren oder progressive Muskelentspannung nach Jakobson dabei helfen, Stress abzubauen und sich und seine Muskeln zu entspannen.

Auch Schlafmangel und fehlende Pausen können Migräneanfälle begünstigen. Achten Sie auf ausreichend Schlaf und versuchen Sie, jeden Tag zur gleichen Uhrzeit ins Bett zu gehen. Auch Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Radfahren kann die Häufigkeit von Migräneattacken senken.

Zusätzlich zu diesen grundlegenden Tipps sind auch Therapien mit Antikörpern möglich. Dabei wird der betroffenen Person ein Wirkstoff gespritzt, der in den Prozess der Schmerzentstehung eingreifen soll. Diese Methode gilt als ebenso vielversprechend wie das sogenannte „Biofeedback“. Bei Letzterem wird Entspannung gezielt dazu eingesetzt, die Anspannung der Muskeln zu vermindern und somit die Schmerzen bei einem Migräneanfall zu lindern.

Migräne ist eine ernstzunehmende Krankheit

Wer es noch nie selbst erlebt hat, dem dürfte es schwerfallen nachzuvollziehen, wie schlimm eine Migräne sein kann. Die starken Kopfschmerzen, die oft mit Übelkeit verbunden sind, können einen normalen Alltag unmöglich machen.

Zwar gibt es keine allgemein anerkannte und standardmäßig empfohlene Migränebehandlung. Allerdings finden die meisten Betroffenen mit der Zeit hilfreiche Verhaltensweisen oder Medikamente, um einem Migräneanfall vorzubeugen. Bei wiederkehrenden Migräneanfällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen und mit diesem gemeinsam nach passenden Therapiemöglichkeiten suchen.

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