Magen-Darm-Grippe: Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Ursachen für eine Magen-Darm-Grippe

Ein Magen-Darm-Infekt, also die Gastroenteritis, wird von Bakterien oder Viren ausgelöst. Unter den Viren sind es besonders häufig die Noro- oder Rotaviren. Handelt es sich um bakterielle Auslöser, wird der Infekt in den meisten Fällen durch Salmonellen, bestimmte Escherichia coli-Bakterien oder Campylobakter-Bakterien ausgelöst.

Die Ansteckung erfolgt in der Regel über eine Schmierinfektion. Wird nach dem Stuhlgang das gründliche Händewaschen vernachlässigt, können Krankheitserreger weiträumig verteilt werden – unter anderem auf Türklinken oder Lebensmitteln. Werden diese Erreger über die Nahrung konsumiert, gelangen sie in den Magen-Darm-Trakt und können dort eine Magen-Darm-Grippe auslösen.

Eine Magen-Darm-Grippe ist demnach ansteckend. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der ersten Symptome, beträgt in der Regel einige Stunden bis mehrere Tage. Haben Sie sich mit einem Magen-Darm-Infekt infiziert, sind Sie mindestens so lange ansteckend, wie die Symptome anhalten. Bei manchen Erregern sogar noch einige Tage danach. Daher sollten Sie vor allem während und nach solch einer Infektion ganz besonders auf Hygiene achten.

Symptome bei einem Magen-Darm-Infekt

Der Name „Magen-Darm-Grippe“ ist ein wenig irreführend, da sie sich völlig anders äußert als die echte Grippe, also die Influenza. Die einzige Gemeinsamkeit der Erkrankungen ist, dass beide durch Viren ausgelöst werden können. Ein Magen-Darm-Infekt geht jedoch, im Gegensatz zur Grippe, in der Regel nicht mit Fieber einher. Typische Symptome für eine Magen-Darm-Grippe sind:

  • Bauchschmerzen bis hin zu Bauchkrämpfen
  • wässrige Durchfälle
  • Übelkeit und Erbrechen

Bei einem normalen Verlauf ist ärztliche Hilfe nicht unbedingt nötig, da die Erkrankung in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen von selbst wieder vergeht. Halten die Symptome länger an, sollten Sie eine Hausarztpraxis aufsuchen.

Gesellen sich zu den oben genannten Symptomen weitere Beschwerden, wie Fieber oder Blut im Stuhl, sollten Sie umgehend ärztlichen Rat einholen. Das gilt ebenso, wenn ein Säugling, eine Schwangere oder jemand mit Vorerkrankungen, die das Immunsystem, das Herz oder die Nieren betreffen, an einer Magen-Darm-Grippe erkrankt, da es hier schneller zu einer Dehydrierung kommen kann.

Magen-Darm-Infekt – was tun?

Wen die Magen-Darm-Grippe erwischt, der sollte zunächst Ruhe bewahren. Im Normalfall sind die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder vorbei. Damit der Infekt, bis auf die unangenehmen Symptome wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, jedoch tatsächlich glimpflich abläuft, sollten Betroffene einige Dinge beachten.

Sehr wichtig bei einem Magen-Darm-Infekt ist eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr. Genau hier liegt nämlich die größte Gefahr bei dieser Erkrankung. Vor allem ältere Menschen und Kinder sind von einer Austrocknung bedroht. Darunter leidet das Herz-Kreislauf-System und der Körper verliert wichtige Nährstoffe. Daher ist es unabdingbar, viel zu trinken.

Wasser ist schon mal ein guter Anfang. Jedoch sollten dringend auch Mineralstoffe und Salze aufgenommen werden, die dem Körper durch den Durchfall und das Erbrechen verloren gehen. Hier eignen sich Elektrolytmischungen aus der Apotheke, die sowohl Zucker als auch Salz enthalten. Zudem sind leicht gesüßter Tee oder eine Brühe empfehlenswert, um den Körper mit ausreichend Flüssigkeit und Nährstoffen zu versorgen.

Verzichten sollten Sie während der akuten Krankheitsphase auf Alkohol und Kaffee. Übrigens ist auch das altbekannte Magen-Darm-Grippe-Hausmittel, bestehend aus Cola und Salzstangen, nicht empfehlenswert. Zu stark gezuckerte Getränke belasten den Darm zusätzlich und können so die Durchfälle im schlimmsten Falle noch verstärken.

Essen bei einem Magen-Darm-Infekt fällt den Betroffenen oft schwer. Gerade in den ersten Stunden ist es meist beinahe unmöglich, Nahrung bei sich zu behalten. Das ist anfangs auch gar nicht schlimm, solange genug getrunken wird. Später sollten Sie, sofern Sie die Nahrung bei sich behalten können, auf fettarme Lebensmittel wie Zwieback, geriebene Äpfel oder zerdrückte Bananen zurückgreifen.

Ob während der Magen-Darm-Grippe Medikamente eingenommen werden sollen oder müssen, ist ganz verschieden und sollte individuell mit einem Arzt oder einer Ärztin abgestimmt werden. Werden die Durchfälle oder das Erbrechen zu stark, kann ein Mittel dagegen sinnvoll sein. Jedoch sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass es gut und richtig ist, die Durchfall-Erreger auszuscheiden. Nach einem ausgestandenen Magen-Darm-Infekt wird dazu geraten, die nun sehr angegriffene Darmflora mit speziellen Präparaten wieder aufzubauen.

Einer Magen-Darm-Grippe vorbeugen

Um einer Magen-Darm-Grippe zu entgehen, sollten Sie auf eine gute Hygiene achten. Das beginnt beim regelmäßigen, gründlichen Händewaschen. Damit vermeiden Sie, dass Bakterien und Viren, die, auf welchem Weg auch immer, an Ihre Hände gelangt sind, über den Mund von Ihnen aufgenommen werden. Außerdem sollten Sie bei der Zubereitung von Lebensmitteln immer darauf achten, sowohl diese als auch die verwendeten Arbeitsflächen, Bretter und Messer gründlich mit Wasser und Spülmittel zu waschen.

Wenn Sie sich im Ausland aufhalten, sollten Sie sich im Vorfeld erkundigen, ob das Leitungswasser dort ein potenzielles Risiko darstellt. Wenn Sie im Urlaub auf Nummer sicher gehen möchten, essen Sie nur Lebensmittel, die gekocht oder geschält werden können. Roh verzehrtes Obst und Gemüse, das sich nicht schälen lässt, kann gerade außerhalb Europas ebenfalls mit Bakterien oder Viren belastet sein.

Dieser Artikel ersetzt keinen Arztbesuch. Von einer selbständigen Diagnose oder Therapie wird abgeraten.